William Shakespeare
Seine Werke
Maß für Maß
Wann entstand das Werk?
"Maß für Maß" (engl. "Measure for Measure") ist ein Theaterstück von William Shakespeare, das vermutlich um 1604 entstanden ist. Es spielt in Wien und handelt von dem Herzog Vincentio, der sich heimlich zurückzieht und die Macht an Angelo, einen strengen Moralisten, übergibt. Angelo beginnt eine Kampagne gegen Unmoral und korrupte Sitten, aber er gerät bald in eine Krise, als er Isabella, eine junge Frau, die ihr Gelübde der Keuschheit bewahren will, unter Druck setzt, um ihre Bruderschaft zu retten, der zum Tode verurteilt wurde.
Worum geht es?
Das Stück untersucht die Themen der Moral, der Gerechtigkeit, der Macht und der sexuellen Kontrolle. Es zeigt auch, wie sich das Machtverhältnis zwischen den Figuren verändert, wenn sie auf verschiedene Arten mit moralischen Entscheidungen und Verantwortungen konfrontiert werden. Isabella, die als eine moralisch starke Figur dargestellt wird, vertritt die Ideale der Keuschheit und Gerechtigkeit und stellt sich gegen die Grausamkeit und Korruption, die in der Stadt herrschen.
Kurzanalyse
"Maß für Maß" wird oft als eines der dunkelsten und komplexesten Werke Shakespeares angesehen, da es sich mit Themen auseinandersetzt, die auch in der heutigen Gesellschaft von großer Bedeutung sind. Es ist ein herausforderndes Stück, das die moralischen und ethischen Vorstellungen des Publikums in Frage stellt und gleichzeitig die sprachliche und dramatische Meisterschaft Shakespeares demonstriert.
Inhaltsangabe / Handlung:
Maß für Maß von William Shakespeare spielt in Wien und beginnt damit, dass der Herzog Vincentio seine Stadt scheinbar verlässt und die Regierungsgeschäfte an seinen Stellvertreter Angelo überträgt. Der Herzog behauptet, er wolle auf Reisen gehen, bleibt jedoch verkleidet als Mönch in der Stadt, um Angelos Regierung im Geheimen zu beobachten. Angelo, bekannt für seine Strenge und Tugendhaftigkeit, beginnt sofort, die seit Jahren vernachlässigten Gesetze gegen Unsittlichkeit rigoros durchzusetzen.
Eines seiner ersten Opfer ist Claudio, ein junger Edelmann, der verhaftet wird, weil er mit seiner Verlobten Juliet vor der Ehe ein Kind gezeugt hat. Obwohl die beiden verlobt sind und die Hochzeit bevorstand, wird Claudio wegen Unzucht zum Tode verurteilt. Claudio bittet seinen Freund Lucio, seine Schwester Isabella, eine Novizin im Kloster, um Hilfe. Isabella eilt zu Angelo, um Gnade für ihren Bruder zu erbitten.
Angelo ist von Isabellas Schönheit und Tugendhaftigkeit fasziniert und macht ihr ein unmoralisches Angebot: Er will Claudios Leben nur verschonen, wenn Isabella mit ihm schläft. Isabella ist entsetzt und weigert sich zunächst. Sie besucht Claudio im Gefängnis und berichtet ihm von Angelos Forderung. Claudio fleht sie an, der Forderung nachzugeben, doch Isabella bleibt standhaft, auch wenn sie ihren Bruder liebt.
Der verkleidete Herzog, der alles beobachtet hat, greift nun ein und schmiedet einen Plan. Er schlägt Isabella vor, Angelos frühere Verlobte Mariana in den Plan einzubeziehen. Angelo hatte Mariana einst verlassen, nachdem ihre Mitgift verloren gegangen war. Der Plan sieht vor, dass Mariana in der Dunkelheit an Angelos Stelle mit ihm schläft, während Angelo glaubt, es sei Isabella. Mariana willigt ein, da sie Angelo noch liebt, und der Plan wird erfolgreich ausgeführt.
Doch Angelo hält sein Versprechen nicht und befiehlt, Claudio trotzdem hinzurichten, um seine Schuld zu vertuschen. Der verkleidete Herzog greift erneut ein und sorgt dafür, dass ein anderer Gefangener an Claudios Stelle hingerichtet wird. Claudio bleibt am Leben, was Isabella jedoch nicht weiß.
Am Ende des Stücks kehrt der Herzog offiziell zurück und lädt Angelo vor Gericht. Isabellas Anklage gegen Angelo wird öffentlich gemacht, doch Angelo leugnet zunächst alles. Schließlich wird die Wahrheit durch Marianas Geständnis und den Plan des Herzogs enthüllt. Angelo wird dazu verurteilt, Mariana zu heiraten, um seine Schuld zu sühnen. Der Herzog offenbart seine wahre Identität und begnadigt Claudio, der wieder mit Juliet vereint wird.
Das Stück endet mit mehreren Hochzeiten: Claudio heiratet Juliet, Angelo heiratet Mariana, und der Herzog macht Isabella einen Heiratsantrag, wobei unklar bleibt, ob sie zustimmt. Durch die Taten des Herzogs wird Gnade über die strenge Gerechtigkeit gestellt, und die Stadt wird wieder in Harmonie geführt.
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